Die größten Risiken einer ungepflegten WordPress-Website

von | Juni 18, 2025 | Webdesign

Denkst du, deine WordPress-Website läuft von allein? Das ist ein teurer Irrtum. Eine ungepflegte Website ist wie ein Auto ohne TÜV – früher oder später wird es gefährlich und richtig teuer.

Mit über 50% Marktanteil ist WordPress das beliebteste Content-Management-System weltweit. Genau diese Popularität macht es zum Hauptziel für Cyberkriminelle. Die erschreckende Wahrheit: Mehr als die Hälfte aller WordPress-Websites sind nicht auf dem neuesten Stand und damit angreifbar.

Die harten Fakten sprechen für sich: Google blacklistet täglich etwa 10.000 Websites wegen Malware. WordPress-Websites werden täglich millionenfach von automatisierten Bots gescannt. Jede bekannte Sicherheitslücke wird innerhalb weniger Stunden massenhaft ausgenutzt.

Warum ist das so? WordPress ist Open Source und der Code für jeden einsehbar. Das macht es einfach für Hacker, Schwachstellen zu finden und auszunutzen. Gleichzeitig installieren viele Website-Betreiber zahlreiche Plugins, ohne deren Sicherheit zu überwachen.

Sicherheitsrisiken: Wenn deine Website zur Waffe wird

Kurze Antwort: Eine gehackte WordPress-Website wird nicht nur gegen dich verwendet, sondern auch gegen deine Besucher und andere Websites.

Wenn Angreifer erfolgreich in deine WordPress-Installation eindringen, nutzen sie diese meist für drei Hauptzwecke:

Deine Website wird zur Spam-Schleuder

Dein Webserver wird missbraucht, um Tausende von Spam-Mails zu versenden. Meist handelt es sich um Pharma-Werbung mit zweifelhaften Produktempfehlungen. Das klingt harmlos, hat aber gravierende Folgen:

  • Dein Server landet auf Blacklists und deine legitimen E-Mails werden blockiert
  • Hosting-Provider sperren deinen Account wegen Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen
  • Deine Domain wird als Spam-Quelle markiert, was monatelang nachwirkt
  • E-Mail-Marketing wird unmöglich, da deine Nachrichten im Spam landen

Malware-Verteilung über deine Domain

Schadcode wird direkt in den Quelltext deiner Website eingeschleust – ins Herz deiner Online-Präsenz. Jeder Besucher lädt sich dann unwissentlich Malware über seinen Browser herunter. Die Konsequenzen sind verheerend:

  • Du wirst zum unfreiwilligen Komplizen bei Cyberkriminalität
  • Besucher können dich haftbar machen für Schäden an ihren Geräten
  • Google markiert deine Website als „möglicherweise schädlich“
  • Alle Browser zeigen Warnungen vor deiner Website an
  • Der Rufschaden kann Jahre nachwirken

Phishing-Betrug unter deiner Marke

Besonders perfide: Angreifer erstellen gefälschte Login-Seiten von PayPal, Banken oder anderen Diensten als Unterseiten deiner Website. Diese Fake-Seiten sind oft exakte Kopien der Originale und werden über Spam-Mails beworben.

Warum deine Domain? Vertrauenswürdige Domains haben eine höhere Erfolgsquote bei Phishing-Angriffen. Opfer vertrauen eher einer bekannten Firmen-Domain als einer verdächtigen URL.

Die rechtlichen Folgen:

  • Strafanzeigen wegen Beihilfe zum Betrug
  • Zivilrechtliche Klagen geschädigter Opfer
  • Sperren durch Behörden und Strafverfolgung
  • Dauerhafte Rufschädigung deines Unternehmens

Die Kettenreaktion beginnt sofort

Google und andere Sicherheitsdienste scannen permanent das Internet nach kompromittierten Websites. Sobald verdächtige Aktivitäten entdeckt werden:

  1. Sofortige Markierung als „möglicherweise manipuliert“
  2. Warnung für alle Google-Nutzer vor deiner Website
  3. Komplette Entfernung aus dem Google-Index bei schweren Fällen
  4. Blockierung in sozialen Netzwerken beim Teilen deiner Links
  5. E-Mail-Filter markieren Links zu deiner Domain als Spam

Die Wiederherstellung dauert Monate – selbst nach erfolgreicher Bereinigung. Google ist bei der Wieder-Aufnahme extrem vorsichtig und prüft wochenlang, ob deine Website wirklich sauber ist.

Performance-Probleme bei ungepflegten WordPress Seiten

Eine ungepflegte Website wird immer langsamer – und das kostet dich nicht nur Besucher, sondern auch Google-Rankings.

Während Sicherheit oft das erste ist, was uns bei ungepflegten Websites einfällt, sind Performance-Probleme meist die ersten spürbaren Symptome. Deine Website wird schleichend langsamer, bis sie schließlich unerträglich träge reagiert.

Veraltete PHP-Versionen bremsen massiv aus

PHP ist das Fundament deiner WordPress-Website – die Programmiersprache, die alles zum Laufen bringt. Wenn dieses Fundament veraltet ist, hat das dramatische Auswirkungen:

Performance-Einbußen sind messbar:

  • PHP 8.2 ist bis zu 3x schneller als PHP 7.4
  • Ladezeiten verbessern sich um 30-50% bei einem Update
  • Speicherverbrauch sinkt um 20-30% bei neueren Versionen
  • Datenbankabfragen werden effizienter verarbeitet

Sicherheitsrisiken steigen exponentiell:

  • PHP 7.4 erhält seit Ende 2022 keine Updates mehr
  • Bekannte Sicherheitslücken bleiben dauerhaft offen
  • Angreifer fokussieren sich auf veraltete PHP-Versionen
  • Hosting-Provider warnen vor End-of-Life-Versionen

Die Core Web Vitals sind seit 2021 ein offizieller Ranking-Faktor. Websites mit veralteten PHP-Versionen haben oft schlechte Werte bei:

  • Largest Contentful Paint (LCP) – Hauptinhalt lädt langsam
  • First Input Delay (FID) – Verzögerte Benutzerinteraktion
  • Cumulative Layout Shift (CLS) – Unerwartete Layout-Sprünge

Aufgeblähte Datenbank durch Plugin-Chaos

Jedes nicht gepflegte Plugin hinterlässt Datenmüll, der deine Website kontinuierlich verlangsamt. Deine WordPress-Datenbank ist wie ein Lagerhaus. Ohne regelmäßige Aufräumarbeiten wird sie chaotisch, überfüllt und ineffizient:

Was sich in der Datenbank ansammelt:

  • Deaktivierte Plugins hinterlassen Tabellen, Optionen und Metadaten
  • Spam-Kommentare verstopfen die wp_comments-Tabelle
  • Post-Revisionen sammeln sich endlos an (WordPress speichert jede Änderung)
  • Transient-Daten von Plugins werden nie automatisch gelöscht
  • Orphaned Meta-Data ohne zugehörige Posts oder Benutzer
  • Session-Tokens und temporäre Daten häufen sich an

Konkrete Performance-Auswirkungen:

  • Datenbankabfragen werden langsamer bei größeren Tabellen
  • Backup-Prozesse dauern länger und belasten den Server
  • Admin-Bereich reagiert träge bei vielen Optionen
  • Plugin-Konflikte entstehen durch verwaiste Einstellungen

Real-World-Beispiel: Eine WordPress-Website mit 50 Blogposts hatte nach 2 Jahren ohne Wartung:

  • 2.847 Post-Revisionen (statt 50)
  • 1.203 Spam-Kommentare
  • 156 verwaiste Metafelder
  • Datenbankgröße: 89 MB (statt normaler 5-10 MB)
  • Ladezeit-Verschlechterung: +2,3 Sekunden

Broken Links und 404-Fehler häufen sich

Defekte Links schaden nicht nur der Nutzererfahrung, sondern auch deinem Google-Ranking.

WordPress-Updates und Plugin-Änderungen können URL-Strukturen beeinflussen und Links brechen lassen. Was harmlos klingt, hat ernste Konsequenzen:

Wie Links durch Updates brechen:

  • Plugin-Updates ändern URL-Strukturen (z.B. WooCommerce-Produktseiten)
  • Theme-Wechsel verändert Menu-Strukturen und interne Verlinkung
  • WordPress-Updates können Permalink-Einstellungen zurücksetzen
  • Gelöschte Plugins hinterlassen tote Links zu deren Funktionen
  • SSL-Umstellung kann gemischte HTTP/HTTPS-Links erzeugen

Google wertet 404-Fehler als Qualitätssignal:

  • Viele 404-Fehler signalisieren mangelnde Pflege
  • Crawl-Budget wird verschwendet für nicht existierende Seiten
  • Interne Linkpower geht verloren bei gebrochenen internen Links
  • User Experience sinkt, wenn Besucher ins Leere klicken

Hidden SEO-Killer: Besonders tückisch sind defekte interne Links, weil sie:

  • Link Juice nicht weiterleiten können
  • Seitenauthorität zersplittern statt zu bündeln
  • Nutzer frustrieren und die Absprungrate erhöhen
  • Crawling-Effizienz verschlechtern für Suchmaschinen

Finanzielle & rechtliche Risiken

Die Bereinigung einer gehackten Website kostet ein Vielfaches der regelmäßigen Wartung – und das sind nur die sichtbaren Kosten.

Die meisten Website-Betreiber unterschätzen die wahren Kosten eines Sicherheitsvorfalls dramatisch. Sie sehen nur die offensichtlichen Reparaturkosten, aber die versteckten Folgekosten sind oft um ein Vielfaches höher.

Die direkten Kosten im Detail

Wenn deine Website gehackt wird, kommen verschiedene Kostenpunkte sofort auf dich zu:

Sofort-Maßnahmen (mehrere Tausend Euro)

  • Notfall-Bereinigung
  • Malware-Entfernung
  • Datenwiederherstellung

Versteckte Zusatzkosten:

  • Neue Passwörter: Alle Zugänge müssen professionell zurückgesetzt werden
  • Sicherheits-Audit
  • Arbeitszeit: Mehrere Tage kompletter Ausfall für dich und dein Team

Die indirekten Kosten: Der wahre Schaden

Google und andere Suchmaschinen erkennen gehackte Websites innerhalb weniger Stunden. Die Konsequenzen sind verheerend:

Sofortiger Traffic-Kollaps:

  • 100% Verlust der Google-Sichtbarkeit während der Sperrung
  • Rote Warnungen für alle Besucher auf allen Suchmaschinen
  • Social Media-Sperrung bei geteilten Links
  • E-Mail-Blacklisting durch Hosting-Provider

Langzeit-Reputationsschäden (schwer quantifizierbar):

  • 3-6 Monate für vollständige Ranking-Wiederherstellung
  • Dauerhafter Vertrauensverlust bei Kunden und Geschäftspartnern
  • Negative Online-Bewertungen aufgrund der Sicherheitsprobleme
  • Imageschaden in der Branche mit langfristigen Auswirkungen

DSGVO und rechtliche Konsequenzen

Bei einer Datenpanne mit Kundendaten wird es richtig teuer und rechtlich kompliziert:

DSGVO-Bußgelder (bis zu 20 Millionen Euro):

  • Meldepflicht innerhalb von 72 Stunden an die Aufsichtsbehörde
  • Information aller betroffenen Kunden ohne schuldhaftes Zögern
  • Bußgelder bis zu 4% des Jahresumsatzes bei Verstößen

Zivilrechtliche Ansprüche:

  • Schadensersatzforderungen betroffener Kunden
  • Anwaltskosten für Rechtsverteidigung (1.500-5.000€)
  • Schadenersatzzahlungen an Dritte
  • Versicherungsschäden wenn Cyber-Versicherung nicht greift

Fazit: Handeln, bevor es zu spät ist

Eine ungepflegte WordPress-Website ist wie eine Zeitbombe. Die Frage ist nicht, ob etwas passiert, sondern wann. Die Kosten eines Sicherheitsvorfalls übersteigen die Wartungskosten um ein Vielfaches – ganz zu schweigen von Rufschäden und entgangenen Umsätzen.

Die harte Wahrheit: Über 50% aller WordPress-Websites sind nicht auf dem neuesten Stand. Das macht sie zu leichten Zielen für Cyberkriminelle. Mit der richtigen professionellen Betreuung schützt du nicht nur dich selbst, sondern auch deine Besucher und die gesamte Online-Community.

Dein nächster Schritt: Warte nicht auf den ersten Hack. Investiere in professionelle Website-Wartung und schlafe wieder ruhig. Deine Website – und dein Bankkonto – werden es dir danken.

Bereit für sorglose Website-Betreuung? Lass uns bei einem kostenlosen 15-Minuten-Beratungsgespräch schauen, wie wir deine Website optimal absichern und beschleunigen können. Ohne Risiko, ohne Verpflichtungen – nur professionelle Beratung von Experten, die täglich mit WordPress arbeiten.

Hannes Kaltofen

Hannes Kaltofen

Gründer & Geschäftsführer

Seit über 7 Jahren auf den SERPs unterwegs. Bereits während meines BWL-Studiums tauchte ich tief in die Welt des Affiliate-Marketings, Bloggens und später in das Agenturgeschäft ein – und helfe seither Unternehmen dabei, ihre Sichtbarkeit zu steigern. Mit WordPress habe ich unzählige Websites aufgebaut, optimiert und erfolgreich in Suchmaschinen positioniert.

Hannes Kaltofen

Ich unterstütze Dich und Dein Team auf dem Weg
zur Pole Position.

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