Google Pagerank: Bedeutung, Funktionsweise und aktuelle Relevanz

von | Apr. 9, 2025 | OnPage SEO, OffPage SEO

Was 1998 als akademisches Projekt zweier Stanford-Studenten begann, revolutionierte die Art und Weise, wie wir im Internet nach Informationen suchen und wie Websites bewertet werden. Der PageRank-Algorithmus führte ein völlig neues Konzept ein: Die Bedeutung einer Webseite wird nicht nur durch ihren Inhalt bestimmt, sondern auch durch die Struktur des Webs um sie herum – durch die „Stimmen“ anderer Seiten in Form von Links.

In diesem Artikel sehen wir uns Google PageRank genauer an. Wir beleuchten seine Entstehungsgeschichte, erklären die technischen Grundlagen seiner Funktionsweise und analysieren seine aktuelle Relevanz im Jahr 2025.

Was ist Google PageRank?

Google PageRank ist ein Algorithmus, der entwickelt wurde, um die Relevanz und Wichtigkeit von Webseiten zu bewerten. Im Kern basiert PageRank auf der Idee, dass eine Webseite umso wichtiger ist, je mehr andere Webseiten auf sie verlinken – und insbesondere, wenn diese verlinkenden Seiten selbst als wichtig eingestuft werden.

Diese Bewertungsmethode revolutionierte die Suchmaschinenlandschaft, da sie im Gegensatz zu früheren Ansätzen nicht nur den Inhalt der Seiten selbst berücksichtigte, sondern auch die Struktur des gesamten Webs und die Beziehungen zwischen den Seiten.

Geschichte des PageRank

Der PageRank-Algorithmus wurde in den späten 1990er Jahren an der Stanford University entwickelt. Seinen Namen verdankt er Larry Page, einem der beiden Google-Gründer (zusammen mit Sergey Brin). Die Namensgebung ist ein Wortspiel, da „Page“ sowohl der Nachname von Larry Page ist als auch das englische Wort für „Webseite“.

Als Teil ihrer Forschungsarbeit an der Stanford University entwickelten Page und Brin den Algorithmus, um das rasch wachsende World Wide Web effektiver zu durchsuchen und zu organisieren. Ihre Grundidee war, die Linkstruktur des Webs als eine Art demokratisches Abstimmungssystem zu betrachten: Jeder Link von einer Seite A zu einer Seite B wird als „Stimme“ von Seite A für Seite B gewertet.

Mit diesem Ansatz gründeten sie Google, das schnell zu einer der führenden Suchmaschinen weltweit wurde. Von 2000 bis etwa 2013 war der PageRank für Webseitenbetreiber öffentlich sichtbar durch die Google Toolbar. Einige erinnern sich vielleicht: Ein grüner Balken zeigte den PageRank-Wert auf einer Skala von 0 bis 10 an.

Wie funktioniert der PageRank-Algorithmus?

Der PageRank-Algorithmus funktioniert nach einem mathematisch komplexen, aber konzeptionell verständlichen Prinzip:

Grundprinzip

  • Autorität durch Verlinkung: Eine Webseite erhält Autorität (PageRank), wenn andere Seiten auf sie verlinken.
  • Gewichtung nach Wichtigkeit: Links von wichtigeren Seiten (solchen mit höherem PageRank) zählen mehr als Links von weniger wichtigen Seiten.
  • Verteilung der Autorität: Jede Webseite verteilt ihren eigenen PageRank-Wert auf alle Seiten, zu denen sie ausgehende Links hat. Je mehr ausgehende Links eine Seite hat, desto weniger PageRank-Wert wird an jede verlinkte Seite weitergegeben.

Das Random Surfer Model

Um PageRank zu erklären, verwendete Google das „Random Surfer Model“. Stelle Dir einen Internetnutzer vor, der zufällig durch das Web navigiert, indem er auf zufällige Links klickt. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Nutzer auf einer bestimmten Seite landet, entspricht dem PageRank-Wert dieser Seite.

Pagerank Random Surfer animation

Mathematische Umsetzung

Mathematisch wird PageRank durch folgende Formel ausgedrückt:

PR(A) = (1-d) + d × (PR(T1)/C(T1) + PR(T2)/C(T2) + … + PR(Tn)/C(Tn))

Wobei:

  • PR(A) der PageRank der Seite A ist
  • PR(Ti) der PageRank der Seite Ti ist, die auf Seite A verlinkt
  • C(Ti) die Anzahl der ausgehenden Links von Seite Ti ist
  • d der Dämpfungsfaktor ist (typischerweise 0,85)

Der Dämpfungsfaktor (d) repräsentiert die Wahrscheinlichkeit, dass unser zufälliger Surfer weiterhin Links folgt und nicht zufällig zu einer anderen Seite springt. Er verhindert, dass der Surfer in Sackgassen oder isolierten Netzwerken stecken bleibt und sorgt dafür, dass er das gesamte Web erkunden kann.

Einfluss interner und externer Verlinkung

Im PageRank-System spielen sowohl interne als auch externe Links eine wichtige Rolle:

  • Interne Links: Sie beeinflussen, wie sich der PageRank innerhalb einer Website verteilt. Durch strategische interne Verlinkung kannst Du als Webseitenbetreiber den PageRank-Fluss innerhalb Deiner eigenen Domain steuern.
  • Externe Links: Links von anderen Websites erhöhen den PageRank einer Seite. Interessanterweise kann dies dazu führen, dass eine Unterseite einen höheren PageRank erhält als die Hauptseite einer Website, wenn die Unterseite mehr hochwertige externe Links bekommt.

Entwicklung des PageRank-Systems

Ursprünglich wurde der PageRank auf einer Skala von 0 bis 10 dargestellt, wobei 10 der höchste Wert war. Diese Skala war jedoch nicht linear, sondern logarithmisch. Das bedeutete, dass es viel schwieriger war, von einem PageRank-Wert von 5 auf 6 zu kommen als von 1 auf 2.

Ab 2013 wurde die PageRank-Anzeige in der Google Toolbar nicht mehr aktualisiert, und 2016 wurde sie vollständig entfernt. Laut Google-Mitarbeiter Gary Illyes basiert der PageRank heute nicht mehr auf der einfachen Skala von 0-10, sondern auf einer komplexeren Berechnung, die nicht mehr öffentlich einsehbar ist.

Ist PageRank in 2025 noch relevant?

Ja, PageRank ist auch in 2025 noch ein relevanter Faktor im Google-Algorithmus, auch wenn seine Bedeutung und Implementierung sich stark verändert haben:

  • Integration in den Gesamtalgorithmus: PageRank ist heute nur ein Faktor unter vielen hunderten, die Google verwendet, um Suchergebnisse zu bewerten. Andere Faktoren wie Nutzerverhalten, Inhaltsqualität, technische Optimierung und Nutzererfahrung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
  • Komplexere Berechnung: Der moderne PageRank-Algorithmus ist viel komplexer als die ursprüngliche Version. Er berücksichtigt nicht nur die Anzahl der Links, sondern auch deren Qualität, Relevanz und Kontext.
  • Nicht mehr öffentlich sichtbar: Obwohl Google den PageRank-Wert nicht mehr öffentlich anzeigt, verwendet das Unternehmen ihn weiterhin intern als Teil seines Ranking-Algorithmus.
  • Maßnahmen gegen Manipulation: Google hat seine Algorithmen deutlich verfeinert, um Manipulationsversuche durch künstliche Linkschaffung zu erkennen und zu bestrafen.
  • Qualität statt Quantität: Heute zählen wenige, aber hochwertige Links von autoritativen Websites mehr als viele minderwertige Links.

PageRank bleibt also ein grundlegendes Konzept in der Suchmaschinenoptimierung, auch wenn es sich von einem dominierenden Faktor zu einem integrierten Bestandteil eines viel komplexeren Systems entwickelt hat.

Konkrete Schlüsse für Deine SEO-Arbeit

Nachdem Du nun die Grundlagen des Google PageRank Algorithmus verstanden hast, siehst Du Dir an, wie Du dieses Wissen für die Suchmaschinenoptimierung nutzen kannst:

  • Qualität vor Quantität bei Backlinks: Strebe hochwertige Backlinks von autoritativen Websites in Deiner Branche an, anstatt möglichst viele Links zu sammeln. Ein einzelner Link von einer hochrelevanten, vertrauenswürdigen Quelle kann wertvoller sein als hunderte Links von minderwertigen Seiten.
  • Strategische interne Verlinkung: Nutze die interne Verlinkung, um den PageRank-Fluss innerhalb Deiner Website zu steuern. Verlinke wichtige Seiten häufiger und aus verschiedenen Bereichen Deiner Website.
  • Tiefere Seitenstruktur optimieren: Achte darauf, dass wichtige Inhalte nicht zu tief in der Seitenstruktur vergraben sind. Je weiter eine Seite von der Startseite entfernt ist, desto weniger PageRank-Wert erhält sie typischerweise.
  • Natürliche Linkprofile aufbauen: Künstliche Linkschaffung kann zu Abstrafungen führen. Konzentriere Dich stattdessen auf die Erstellung hochwertiger, teilenswerter Inhalte, die natürliche Links anziehen.
  • Broken Links vermeiden: Defekte Links unterbrechen den PageRank-Fluss. Regelmäßige Überprüfungen und Reparaturen von 404-Fehlern können Dir helfen, den PageRank-Wert zu erhalten.
  • Nofollow-Links richtig einsetzen: Verwende das Nofollow-Attribut für Links, die keinen PageRank übertragen sollen (z.B. bei bezahlten Links oder Benutzerkommentaren).
  • Berücksichtigung des Gesamtbildes: Obwohl PageRank wichtig ist, ist er nur ein Teil des Gesamtbildes. Fokussiere Dich nicht ausschließlich auf Linkbuilding, sondern achte auch auf andere Rankingfaktoren wie Inhaltsqualität, technische SEO und Nutzererfahrung.
  • Kontinuierliche Analyse und Anpassung: Da sich der Google-Algorithmus ständig weiterentwickelt, ist es wichtig, dass Du Deine SEO-Strategie regelmäßig überprüfst und anpasst.
  • Denke thematisch: Links aus thematisch relevanten Websites sind wertvoller als Links aus völlig unverwandten Bereichen. Konzentriere Dich auf den Aufbau von Beziehungen innerhalb Deiner Branche.
  • Langfristige Strategie: PageRank und SEO im Allgemeinen sind Marathons, keine Sprints. Entwickle eine nachhaltige, langfristige Strategie, anstatt nach schnellen Erfolgen zu suchen.

PageRank im modernen SEO-Kontext

Wie Du jetzt erkannt hast, spielt PageRank auch 2025 noch eine bedeutende Rolle für Deine SEO-Strategie – wenn auch in veränderter Form. Was als revolutionäres Konzept begann, ist heute ein fest verankerter Grundpfeiler in Googles komplexem Algorithmus-System. Die grundlegende Idee, dass Webseiten durch die Verlinkungsstruktur bewertet werden, bleibt bestehen.

In Deiner täglichen SEO-Arbeit solltest Du PageRank nicht isoliert betrachten, sondern als Teil eines größeren Ganzen. Die Qualität Deiner Inhalte, die technische Gesundheit Deiner Website, und vor allem die Nutzererfahrung sind mindestens ebenso wichtig geworden.

Dennoch: Wenn Du die Prinzipien des PageRank verstehst und strategisch anwendest – durch gezielten Aufbau hochwertiger Backlinks und durchdachte interne Verlinkungsstrukturen – verschaffst Du Dir einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Die Kunst besteht darin, eine Balance zu finden: Optimiere für PageRank, aber nicht auf Kosten anderer Rankingfaktoren. Baue ein natürliches Linkprofil auf, das von der Qualität Deiner Inhalte und dem Wert, den Du für Deine Zielgruppe schaffst, getragen wird.

Hannes Kaltofen

Hannes Kaltofen

Founder & Managing Director

On the SERPs for over 7 years. During my business studies, I threw myself into affiliate marketing, blogging and agency business and have been helping companies with their visibility ever since.

Hannes Kaltofen

Ich unterstütze Dich und Dein Team auf dem Weg
zur Pole Position.

Consent Management Platform von Real Cookie Banner