Du willst mit der Optimierung deiner Website starten, hast schon nach ein paar SEO Tutorials gesucht, aber fühlst dich von deren schieren Umfang erschlagen?
Du suchst einfach nur eine kurze & knappe SEO Anleitung, mit der du bereits die Grundlagen für mehr Sichtbarkeit und bessere Google Rankings schaffen kannst?
Wenn du eine (oder beide) der Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann bist du hier goldrichtig!
Ich gebe dir hier eine kompakte SEO Anleitung an die Hand, die du Schritt für Schritt umsetzen kannst. Wir haben wirklich versucht alles so kurz und knapp wie möglich zu halten. Also schluss mit dem Gerede und ab ans Eingemachte!
Kurzfassung SEO Anleitung
- Keyword-Recherche: Finde relevante Suchbegriffe durch Brainstorming, Google-Suchvorschläge und Keyword-Tools wie Ahrefs.
- Keyword-Gruppierung: Ordne Keywords in thematische Gruppen und priorisiere nach Ranking-Chancen und potenziellem Profit.
- Content-Plan: Erstelle pro Keywordgruppe eine Landingpage, um Suchintentionen gezielt zu bedienen.
- Technisches SEO: Stelle sicher, dass die Website technisch optimiert ist, inklusive Meta-Tags, Ladezeiten und fehlerfreier Navigation.
- Linkaufbau und Monitoring: Baue externe Links auf und überwache die SEO-Leistung kontinuierlich mit Tools wie Google Analytics und Search Console.
Erster Schritt: Keywords finden
Als Erstes musst du die Keywords, also Suchbegriffe, finden, die für dich relevant sind. Die Frage ist also:
„Was würde deine Zielgruppe googlen, um eine Lösung für ihr Problem (das du lösen kannst) zu finden?“
Hierfür hast du mehrere Möglichkeiten. Um es möglichst einfach zu halten, gehe so vor:
- Mach ein Brainstorming, während du dich in die Lage deiner Zielgruppe versetzt. Was würdest du googlen? Bedenke auch unterschiedliche Formulierungen & Synonyme. Fasse alle Keywords auf einem Blatt / in einer Excel Datei zusammen.
- Gebe ein paar deiner Ideen selbst bei Google ein, und achte auf die „Andere suchten auch“ – Vorschläge in den Suchergebnissen. Nutze auch die Auto-Complete Vorschläge zur Inspiration. Findest du hier noch ein paar Ideen, trage auch diese in deiner Liste ein.
- Nutze ein Tool zur Keywordrecherche, welches dir automatisch Vorschläge sowie weitere Infos zum Suchvolumen etc. ausspuckt. Ahrefs bietet eine 7-Tage Testversion für 7$ an, diese würde ich dir ans Herz legen. Das Tool wird dir auch bei den weiteren Schritten noch behilflich sein. Link zur Testversion
Jetzt solltest du eine lange Liste möglicher Suchbegriffe vor dir haben. Damit arbeiten wir jetzt weiter.
Zweiter Schritt: Keywords gruppieren & filtern
Im nächsten Schritt geht es darum, deine Keywords sinnvoll zu gruppieren. Deine Aufgabe ist es jetzt die einzelnen Suchbegriffe in Themengruppen zu ordnen. Zum besseren Verständnis ein Beispiel.
Stell dir vor, deine Keyword-Liste sieht so aus:
- Wohnzimmer Couch
- Wohnzimmer Tisch
- Antiker Sessel
- Gartenmöbel kaufen
- Terrassenmöbel
- Campingstuhl
- Balkon Couch mit Stühlen
- Günstige Küchenstühle
Dann könntest du diese Liste in folgende Cluster gruppieren:
Themengruppe 1: Outdoor Möbel
- Gartenmöbel kaufen
- Terrassenmöbel
- Campingstuhl
- Balkon Couch mit Stühlen
Themengruppe 2: Indoor Möbel
- Wohnzimmer Couch
- Wohnzimmer Tisch
- Antiker Sessel
- Günstige Küchenstühle
Das ist jetzt natürlich nur ein sehr grobes Beispiel, und du solltest deine Suchbegriffe in möglichst spezifische Themengruppen einteilen. Wenn du kannst, gehst du hier idealerweise auch gleich hierarchisch vor.
So wäre also ein Cluster „Indoor Möbel“, diesem untergeordnet wäre dann beispielsweise „Küchenmöbel“, und diesem wiederum untergeordnet „Küchenstühle“.
Wozu der ganze Aufwand fragst du dich? Das wirst du gleich noch erfahren. Jetzt gilt es erstmal ein paar Keywords herauszufiltern.
Priorisierung der Keywords
Dieser Punkt ist sehr wichtig, um sicherzustellen, dass du mit deiner SEO Arbeit auch Erfolg haben wirst. Du musst verstehen, bei welchen Keywords du eine reelle Chance auf eine gute Platzierung hast, und bei welchen nicht.
Vermutlich stehst du mit deiner Website gerade am Anfang deiner SEO Reise. Du wirst noch nicht alles perfekt machen und wahrscheinlich auch ein paar Fehler machen. Das ist auch kein Beinbruch.
ABER: Wenn du dich in einem sehr kompetitiven Wettbewerbsumfeld bewegst, wirst du mit Websites konkurrieren, die von professionellen SEO Agenturen oder erfahrenen Teams betreut werden. Und das wahrscheinlich bereits seit vielen Jahren.
Gegen diese Websites wirst du (zu Beginn) immer den Kürzeren ziehen. Die Suchmaschinenoptimierung wird dir nicht auf magische Weise zehntausende Besucher einbringen. SEO ist harte Arbeit und die Suchergebnisse gleichen zum Teil einem Haifischbecken. Das musst du verinnerlichen.
Wir müssen also unsere Keywords noch priorisieren, und das machen wir anhand des Potenzials.
Dabei spielt die Ranking-Chance sowie der potenzielle Profit durch das Keywords eine Rolle.
Um abzuschätzen, ob du eine Chance auf ein Keyword hast, gehe folgende Schritte durch:
- Sieh dir die bisherigen Top 10 Ergebnisse für dein Keyword an. Haben alle ein „exact match“ Keyword (also exakt den Suchbegriff) im Titel und der Meta Beschreibung? Das sind die Überschrift und die kleine Beschreibung in den Suchergebnissen.
- Wie sehen die einzelnen Seiten aus? Wie qualitativ sind die Inhalte? Machen sie auf dich einen „optimierten“, hochwertigen Eindruck? Siehst du Möglichkeiten, deine Inhalte besser zu gestalten?
- Welche Seiten sind auf der ersten Seite? Sind es lauter kleinere Seiten, oder sind die Ergebnisse voll mit nahmenhaften, großen Websites?
- (Optional) Nutze deine Ahrefs Testversion und vergleiche die Anzahl der Backlinks der Seiten mit der deiner eigenen Website
Anschließend musst du dich selbst fragen: Kann ich hier mithalten? Ist meine Seite ein kleiner Fisch oder ein großer Player? Kann ich bessere Inhalte liefern? Kann ich dem User ein besseres Erlebnis bieten?
Du wirst nur dann eine Top-Platzierung erreichen, wenn du den Nutzern einen Vorteil auf deiner Seite bieten kannst. Kannst du das nicht, ordne diesen Keywords erstmal eine geringe Priorität zu und suche nach Alternativen.
Eine gängige Methode für frische Websites ist es etwa, eher auf Long-Tail-Keywords zu setzen. Auf Deutsch: Sehr spezifische Suchanfragen. Hier hast du zwar ein geringeres Suchvolumen, aber oftmals weniger starke Konkurrenz.
Hier findest Du unsere ausführliche Anleitung zur Keyword Analyse
Bezüglich der Frage, wie lukrativ denn ein Keyword für dich sein kann, kannst du folgende Punkte mit einbeziehen:
- Über welches Suchvolumen sprechen wir?
- Wie relevant ist das Keyword für mich?
- Steckt hinter der Suchintention eine hohe / niedrige Kaufbereitschaft?
- Welche Click-Through-Rate ist realistisch?
Das alles kannst Du natürlich nur grob abschätzen. Aber es sollte Dir dennoch dabei helfen, Deine Keywords etwas besser einzuornden.
Keywords mit einer hohen Ranking Chance sowie einem hohen potenziellen Profit bekommen nun die höchste Priorität. Keywords mit geringer Lukrativität und geringer Ranking Chance folglich eine geringe Prio.
Jetzt hast du eine gefilterte, aktualisierte Version deiner Keywordauswahl. Damit kannst du jetzt deinen Content- & Seitenplan aufstellen.
Dritter Schritt: Content- & Seitenplan
Die Theorie zur Seitenplanung in Kurzform: Du willst pro Keywordgruppe eine Landingpage / Unterseite anlegen, um diese abzudecken.
Wichtig hierbei ist, dass du deine Keywords gut gruppiert hast.
Es macht wenig Sinn für die Keywords „Couch für Balkon“ und „Balkon Couch“ zwei separate Seiten anzulegen. Der Search Intent, die Suchintention, ist hier gleich. Beide suchen nach einer Couch für ihren Balkon. Hier würdest du Gefahr laufen, dem sog. Keyword-Kannibalismus zum Opfer zu fallen. Das passiert, wenn du zwei Unterseiten für ein identisches Thema hast. Dann verstehen Suchmaschinen nicht, welche der Seiten denn nun die wichtigere ist. Das Ergebnis ist dann meist, dass beide Seiten schlecht ranken.
Du kannst also beide Keywords mit einer Seite abdecken.
Wenn du nicht sicher bist, ob du mehrere Keywords mit derselben Seite abdecken kannst, vergleiche die Suchergebnisse untereinander (SERP-Overlap-Check). Als Faustregel gilt: Sind mehr als die Hälfte der Suchergebnisse identisch, kannst du die Keywords mit einer Seite abdecken.
Plane nun, welche Unterseiten du für welche Keywordgruppen erstellen musst. Nimm dir ausreichend Zeit, um sicherzustellen dass du alle Keywords abdecken kannst ohne dem Keyword-Kannibalismus zum Opfer zu fallen.
Der richtige Content
Jetzt gilt es den passenden Content für die geplanten Seiten zu erstellen. Hier lauern einige weitere Fallstricke. Als Hilfestellung für dich hier eine Schritt-für-Schritt Anleitung:
1. Verstehe die Suchintention
Im ersten Schritt musst du die Suchintention verstehen. Also was möchte der User zu Keyword XY sehen? Es ist essenziell, dass du das verstehst.
Bei einem Keyword mögen das Informationen sein, bei einem anderen eine Anleitung, und bei wieder einem anderen möchte der User Shoppingergebnisse (Produkte) sehen. Du musst deinen Content genau auf die Suchintention abstimmen, wenn du eine Chance auf ein gutes Ranking haben willst.
Du wirst mit einem informativen Artikel nicht für ein Shopping orientiertes Keyword ranken und umgekehrt.
2. Analysiere deine Konkurrenz
Sieh dir die ersten 5 Ergebnisse zu deinem Keyword an und analysiere, welchen Inhalt sie bieten. Welche Themen behandeln sie? Welche Produkte etc. bieten sie an?
Du solltest mindestens die gleiche Menge / Qualität an Content bieten. Notiere also, welche Inhalte du zwingend behandeln musst.
Auch hier lohnt sich ein Blick auf die „Andere suchten auch“ Boxen, um deinen Inhalt ggf. sinnvoll zu erweitern.
3. Keywords gezielt platzieren
Jetzt wo du weißt, welche Art von Content und welche Inhalte du liefern musst, kannst du dich an die Texterstellung machen. Setze hier strategisch deine Keywords ein.
Meta Title, Description, H1 Überschrift, die ersten 100 Wörter sowie mind. eine weitere Unterüberschrift haben sich gut bewährt. Packe hier dein wichtigstes Keyword rein, und verwende es hier und da im sonstigen Text.
Verwende auch Synonyme und alternative Formulierungen, und achte stets darauf, dass der Text gut lesbar bleibt. Übertreibe es nicht zwanghaft mit den Keywords und konzentriere dich auch nicht auf eine bestimmte „Keyword Densitiy„.
Dieser Ansatz ist überholt und es macht mehr Sinn einen semantischen Ansatz für Deinen Content zu verwenden.
4. Weitere Best-Practices
Gerade bei informativen Inhalten, aka viel Text, solltest du dich an diese gängigen Regeln halten:
- Verwende kurze Absätze (1-5 Zeilen)
- Vermeide komplizierte Sätze und Wörter, schreibe leicht verständlich
- Lockere deinen Content mit Bildern, Grafiken etc auf.
- Siehe auch unser „How to: SEO Texte schreiben„
5. (Optional) Optimiere im Anschluss nochmal mit SurferSEO
SurferSEO ist ein Tool, welches dir viele Vorschläge zur Optimierung deiner Inhalte hinsichtlich Wortanzahl, Keyworddichte und vieler weiterer Faktoren liefert. Diese Tipps basieren aus einer Analyse der Top 10 zu deinem Keyword, und es lohnt sich durchaus hier nochmal etwas Feintuning zu betreiben.
Vierter Schritt: Kümmer dich um deine Technik
Neben dem Content deiner Website ist auch der technische Zustand wichtig. An dieser Stelle musst du dir auf jeden Fall ein Tool zur Hilfe holen.
Die Ahrefs Testversion bietet dir auch ein Feature zum Technik-Check deiner Seite. Alternativ kannst du auch auf die Gratisversion von Screaming Frog SEO Spider (bis 500 URLs) zurückgreifen.
Welches Tool auch immer du nutzt, die folgenden Punkte solltest du besonders beachten:
- Hast du überall den Meta Titel & Beschreibung eingerichtet?
- Hast du auf jeden Seite eine, und nur eine, H1 Überschrift?
- Vermeide Links zu nicht (mehr) vorhandenen Seiten, sog. 404 Fehler
- Vermeide Links zu Weiterleitungen, sog. 301 / 302 Status
- Prüfe, dass du nicht versehentlich über noindex oder die robots.txt deine Seite am Ranking hinderst
- Vermeide doppelte Inhalte und doppelte URL´s
- Verwende lesbare URL´s und platziere darin dein Keywords (z.B. deineseite.com/keyword anstelle von deineseite.com/page1)
Viele dieser Fehler kannst Du auch in der Google Search Console finden. Was diese Fehler im Detail bedeuten und wie Du sie beheben kannst findest Du hier: Die häufigsten GSC Fehler erklärt.
Auch solltest du dich um deine Ladezeiten kümmern. Analysiere Deine Seite bspw. mit PagespeedInsights, und sieh was du verbessern kannst.
Wenn du mehrere URL´s gleichzeitig analysieren willst, oder gar alle deine Seiten, nutze den Screaming Frog SEO Spider mit der Pagespeed API. Das spart dir eine Menge Zeit!
Wenn du mehr zu den o.g. Punkten wissen willst, schau mal in unseren OnPage Guide rein.
Fünfter Schritt: Baue Links auf
Hast du deinen Content erstellt, optimiert und deine Website technisch auf Vordermann gebracht, kannst du dich dem Linkaufbau widmen.
Hierbei geht es darum, die Anzahl der Verlinkungen auf deine Website zu erhöhen. Ein Link gleicht einer Art Empfehlung, daher macht es für Suchmaschinen Sinn, diese in ihrer Bewertung zu berücksichtigen.
Ein paar Basics die du sofort umsetzen kannst:
- Hast du ein Unternehmensprofil auf allen gängien Social Media Plattformen erstellt (und deine Seite dort auch verlinkt)?
- Trage dich in relevante Firmenverzeichnisse, oder lokale Verzeichnisse ein. Achte auf konsistente Informationen in den unterschiedlichen Portalen.
- Hast du Geschäftspartner oder Freunde, die du zwecks einer Verlinkung fragen kannst?
Wenn du hier noch weitermachen willst, empfehle ich dir dringend unseren OffPage SEO Beitrag zu lesen. Da erfährst du alles Wichtige zum Linkaufbau, was ein guter Backlink ist, und welche Backlinks du unbedingt vermeiden solltest.
Für eine bessere Sichtbarkeit in deinem direkten Umfeld solltest du dir ebenfalls einen Eintrag bei Google Maps (MyBusiness) sichern.
Sechster Schritt: Monitoring
Der letzte Schritt dieser SEO Anleitung besteht darin, deine Website mit Google Analytics und der Google Search Console zu verknüpfen – insofern du das noch nicht getan hast.
Beide Tools bieten dir die Möglichkeit, deine Fortschritte im Auge zu behalten, deine Besucherzahlen auszuwerten und vieles mehr. Die Einrichtung ist eigentlich schnell erledigt.
Abschließende Worte
Nun sind aus der „kurzen & knappen“ SEO Anleitung doch schon gute 2000 Wörter geworden. An einigen Stellen war es allerdings kaum möglich sich kürzer zu fassen, dafür hast du jede Menge hilfreiche Infos mit auf den Weg bekommen!
Ich hoffe dieses SEO Tutorial erleichtert dir den Einsteig und bietet dir eine gute Orientierung für den Einstieg in die Suchmaschinenoptimierung. Wenn du noch mehr lernen willst, schau gerne mal in unserer Rubrik „SEO lernen“ vorbei.