Paginierung richtig umsetzen: Mehr Traffic und bessere User Experience

Veröffentlicht: 31. Juli 2024

Endlos lang auf einer Website rumscrollen, bis man das gewünsche Ergebnis gefunden hat? Das muss nicht sein!

Durch Paginierung kannst du relevante Inhalte auf verschiedene Seiten aufteilen. Dies ermöglicht es Nutzern, große Datenmengen wie Produktlisten, Artikel und Bildergalerien effizient zu durchstöbern, ohne dass die Ladezeiten ins Unermessliche steigen.

Besonders im E-Commerce ist die Paginierung von zentraler Bedeutung, da sie sowohl die Performance einer Website als auch die Benutzerzufriedenheit erheblich beeinflussen kann.

Eine gut implementierte Paginierung trägt dazu bei, dass Kunden schneller das finden, was sie suchen, und letztendlich die Conversion Rate steigt.

In diesem Artikel beleuchten wir die Bedeutung einer Seitennavigation für Webseiten sowie Best Practices für die Implementierung.

Was versteht man unter Paginierung?

Paginierung bezeichnet die Aufteilung von Inhalten einer Website auf mehrere Seiten. Statt einen langen Text oder eine umfangreiche Liste auf einer einzigen Seite darzustellen, werden die Inhalte aufgeteilt und durch eine Navigation miteinander verknüpft.

Die klassische Pagination findet sich in Blogs, Foren, Online-Shops oder Artikellisten.

Typischerweise wird die Aufteilung einzelner zusammenhängender Seiten durch eine Navigation am Ende der Webseite umgesetzt, die Links zu den nächsten und vorherigen Inhalten oder zu bestimmten Seitenzahlen enthält. Diese Methode verbessert die Benutzerfreundlichkeit, indem sie den Nutzern ermöglicht, schneller zum gewünschten Ergebnis zu gelangen.

Hier sind einige gängige Beispiele von Pagination auf einer Website:

  • Blog-Archiv: Bei Blogs mit vielen Beiträgen sind diese oft auf unterschiedlichen Seiten verteilt und zudem nach Kategorien unterteilt, um das stöbern nach Artikeln zu erleichtern.
  • Produktlisten im Online Shop: Im E-Commerce wird Paginierung verwendet, um lange Listen an Produkten zu verwalten und somit die Ladezeit der einzelnen Seite zu verbessern.
  • Foren und Diskussionsseiten: Beiträge und Diskussionen in Foren sind oft über mehrere Seiten verteilt.
  • Suchergebnisse: Sowohl interne Suchmaschinen auf Websites als auch große Suchmaschinen wie Google nutzen Pagination, um Ergebnisse auf mehreren Seiten anzuzeigen.
  • Bildgalerien: Bildgalerien können in paginierte Ansichten unterteilt werden, um die Ladezeiten zu reduzieren und die Navigation zu verbessern.

Warum ist Paginierung wichtig?

Die sinnvolle Pagination zusammenhängender Seiten sorgt für eine bessere Nutzererfahrung, macht deine Webseite insgesamt übersichtlicher, verbessert die Performance und deine Rankings.

Bessere Nutzererfahrung (User Experience)

Eine gute Aufteilung des Inhalts verbessert die Benutzerfreundlichkeit erheblich. Eine überladene Seite mit vielen Inhalten kann Benutzer überfordern und dazu führen, dass sie die Webseite frühzeitig verlassen.

Durch die Aufteilung der Inhalte in handlichere Abschnitte können Nutzer leichter navigieren und genau die Informationen finden, die sie suchen.

Optimierte Ladezeiten

Wenn ein Online Shop 200 Produkte auf den Kategorieseiten darstellt, ist dies nicht nur unglaublich unübersichtlich, die Seiten brauchen aufgrund der Datenmenge ewig, bis sie geladen sind.

Durch die Pagination wird die Menge an Daten, die auf einmal geladen werden muss, reduziert. Dies führt zu einer schnelleren Performance, was einerseits die Nutzer erfreut und andererseits positive Auswirkungen auf das Ranking in Suchmaschinen hat.

Google & Co. bevorzugen schnelle Webseiten, da sie eine bessere Nutzererfahrung bieten.

SEO-Vorteile

Paginierung kann auch direkt das Ranking beeinflussen. Suchmaschinen crawlen und indexieren Websites, um deren Inhalte zu analysieren und in den Suchergebnissen anzuzeigen.

Eine gut durchdachte Struktur hilft dabei, dass alle relevanten Inhalte einer Website effizient gecrawlt und indexiert werden. Versteht der Crawler den Zusammenhang einzelner Seiten nicht, kann er sie nicht richtig ausspielen.

Allerdings kann die Aufteilung der Seiten auch zu Duplicate Content führen, was schlecht für Dein Ranking ist. Das lässt sich aber mit korrekter Umsetzung vermeiden.

Welche Möglichkeiten zur Umsetzung habe ich auf meiner Website?

Paginieriung kannst Du durch die klassichen Seitennavigation (nach links und rechts sowie zu einer bestimmten Seite navigieren) umsetzen, über den „Load More“-Button oder durch Infinite Scroll.

Klassische Paginierung

Dies ist die am häufigsten verwendete Methode und umfasst eine Seitennavigation mit Links zu vorherigen, nächsten und spezifischen Seitenzahlen. Diese Methode ist einfach umzusetzen und wird von den meisten Content-Management-Systemen (CMS) unterstützt.

Infinite Scroll

Bei der Infinite-Scroll-Technik werden Inhalte dynamisch geladen, wenn der Benutzer nach unten scrollt. Diese Methode wird häufig von sozialen Netzwerken und modernen Websites verwendet, da sie eine nahtlose Benutzererfahrung bietet. Allerdings kann sie problematisch für die Suchmaschinenoptimierung sein, wenn Suchmaschinen nicht alle Inhalte crawlen können.

„Load More“-Button

Eine Hybridlösung zwischen klassischer Pagination und Infinite Scroll ist der „Load More“-Button. Hierbei wird der Inhalt auf der aktuellen Seite erweitert, wenn der Benutzer auf den Button klickt. Dies bietet eine gute Benutzererfahrung und kann gleichzeitig SEO-freundlich sein, wenn dieser korrekt implementiert wird.

SEO-Best Practices und Beispiele für Paginierung

Was die Möglichkeiten zur Darstellung komplexer Inhalte auf mehreren Seiten sind, hast Du bereits erfahren. Eine klassische Seitennavigation oder einen „Load More“-Button auf Deiner Website einzupflegen ist einfach und schnell umgesetzt.

Letztlich sind eine klar strukturierte Website und benutzerfreundliche Paginierungselemente entscheidend, damit Crawler und Nutzer Inhalte mehrere Seiten als zusammenhängend und verständlich betrachten.

Verwendung von rel=“next“ und rel=“prev“, gängig aber nicht relevant

Damit Crawler Inhalte mehrere Seiten als zusammenhängend und verständlich betrachten, wurde in der Vergangenheit empfohlen, paginierte mit den Meta-Tags rel=“next“ und rel=“prev“ zu kennzeichnen. Für Google ist diese Methode mittlerweile outdated, da die Suchmaschine bei einem strukturierten Aufbau der Website auch ohne diesen Tag erkennt, welche Seiten zusammengehören.

Für andere Suchmaschinen kann Sie jedoch weiterhin relevant sein, weshalb Du ihn weiterhin nutzen solltest. Falls Du die Tags noch nicht nutzt, kann Du sie so implementieren:

So setzt Du die Meta-Tags zur Paginierung richtig:

<link rel=“prev“ href=“https://www.example.com/page1„>

<link rel=“next“ href=“https://www.example.com/page3„>

7 Tipps für eine gut strukturierte Website

Wie Google bereits 2019 verkündete, benötigen Crawler keine spezifischen Tags mehr, um den Zusammenhang zwischen Seiten zu verstehen. Was sie aber brauchen, um Deine Website richtig zu bewerten und zu indexieren, ist eine sauber strukturierte Website. Eine gute technische Basis, Übersichtlichkeit und eine positive Nutzererfahrung sorgen für ein stabiles Ranking.

Deine Website sollte entsprechend optimiert sein. Achte dabei auf folgendes:

1. Eine konsistente URL-Struktur

Eine konsistente URL-Struktur ist entscheidend für die Pagination. Achte darauf, dass deine URLs logisch und leicht verständlich sind. Vermeide unnötige Parameter und stelle sicher, dass die URLs die Reihenfolge der Seiten klar widerspiegeln.

Beispiel:

https://www.meinblog.de/blog/seite/2

https://www.meinblog.de/blog/seite/3

2. Vermeide Duplicate Content mithilfe von Canonical Tags

Vermeide Duplicate Content, indem Du sicherstellst, dass jede paginierte Seite einzigartige und relevante Inhalte enthält. Verwende Canonical Tags, um auf die Hauptseite zu verweisen und doppelten Inhalt zu vermeiden.

Wie verwende ich Canonical Tags?

  1. Bestimme die Hauptseite: Wähle die URL aus, die Du als Original oder bevorzugte Version eines Inhalts festlegen möchtest.
  2. Füge den Canonical Tag hinzu: In den <head>-Bereich der HTML-Datei der Seite, die Du kanonisch machen möchtest, füge folgenden Code ein:<link rel=“canonical“ href=“https://www.example.com/hauptseite„>
  3. Wiederhole dies für andere Seiten: Füge denselben Canonical Tag in den <head>-Bereich aller anderen Seiten ein, die denselben oder sehr ähnlichen Inhalt haben.

3. Nutze Strukturierte Daten

Strukturierte Daten helfen Suchmaschinen, den Inhalt deiner Seite besser zu verstehen. Implementiere strukturierte Daten für Artikel, Produkte oder anderen relevanten Content, um die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen zu verbessern.

Wie verwende ich strukturierte Daten?

  1. Wähle den passenden Schema-Typ: Gehe auf schema.org und wähle den passenden Schema-Typ für deine Inhalte, wie z.B. Artikel, Produkt, Rezension, Rezept, etc.
  2. Erstelle den strukturierten Datensatz: Formatiere die Daten in JSON-LD (JavaScript Object Notation for Linked Data), das von Google bevorzugt wird. Hier ist ein einfaches Beispiel für einen Blogartikel:<script type=“application/ld+json“>{ „@context“: „http://schema.org“, „@type“: „BlogPosting“, „headline“: „Titel des Blogbeitrags“, „author“: { „@type“: „Person“, „name“: „Autor Name“ }, „datePublished“: „2024-07-17“, „image“: „https://www.example.com/bild.jpg„, „articleBody“: „Hier steht der Text des Blogbeitrags.“}</script>
  3. Integriere den Code in deine Webseite: Füge das JSON-LD-Skript in den <head>-Bereich oder den <body>-Bereich deiner HTML-Seite ein.
  4. Teste die strukturierten Daten: Verwende das Rich Results Test Tool von Google oder das Schema Markup Validator, um sicherzustellen, dass die strukturierten Daten korrekt formatiert sind und von Suchmaschinen erkannt werden.
  5. Überwache die Ergebnisse: Verwende die Google Search Console, um zu überprüfen, ob Google deine strukturierten Daten richtig erkannt hat und um etwaige Fehler zu beheben.

4. Achte auf Sitemap und Indexierung

Stelle sicher, dass alle paginierten Seiten in deiner Sitemap aufgeführt sind, damit Suchmaschinen sie leicht finden und indexieren können. Dies verbessert die Crawl-Effizienz und stellt sicher, dass alle wichtigen Inhalte berücksichtigt werden.

Wie stelle ich sicher, das alle paginierten Seiten in der Sitemap sind?

  1. Erzeuge eine Sitemap: Erstelle eine XML-Sitemap für deine Website. Viele Content Management Systeme (CMS) wie WordPress haben Plugins wie Yoast SEO oder All in One SEO, die dies automatisch erledigen können.
  2. Füge paginierte URLs hinzu: Stelle sicher, dass jede Seite deiner paginierten Inhalte eine eigene URL in der Sitemap hat. Zum Beispiel:<url> <loc>https://www.example.com/blog/page/1</loc></url><url> <loc>https://www.example.com/blog/page/2</loc></url><url> <loc>https://www.example.com/blog/page/3</loc></url>
  3. Automatische Aktualisierung: Verwende Plugins oder Tools, die deine Sitemap automatisch aktualisieren, wenn neue Inhalte hinzugefügt oder geändert werden.
  4. Überprüfe die Sitemap: Öffne die XML-Sitemap in einem Browser oder einem XML-Editor, um sicherzustellen, dass alle paginierten URLs korrekt enthalten sind.
  5. Reiche die Sitemap bei Google ein: Melde dich bei der Google Search Console an und reiche deine Sitemap unter „Sitemaps“ ein. Google wird deine Sitemap crawlen und die enthaltenen Seiten indexieren.

5. Verwende „noindex“ für irrelevante Seiten

Wenn es Seiten gibt, die keine bedeutenden Inhalte für Suchmaschinen haben, setze das noindex Meta-Tag, um zu verhindern, dass diese Seiten indexiert werden.

Wie setze ich eine Seite auf „noindex“?

  1. Füge ein Meta-Tag in den HTML-Code ein: Bearbeite den HTML-Code der Seite und füge das noindex Meta-Tag im <head>-Bereich ein. Hier ist der entsprechende Code:<meta name=“robots“ content=“noindex“>
  2. Verwende ein SEO-Plugin: Wenn Du ein Content Management System (CMS) wie WordPress verwendest, kannst Du ein SEO-Plugin nutzen, um das noindex-Tag zu setzen.
  3. Überprüfe die Umsetzung: Nachdem Du das noindex-Tag hinzugefügt hast, überprüfe die Seite, um sicherzustellen, dass das Tag korrekt implementiert ist. Du kannst dies Durch den Quellcode der Seite oder mithilfe von Browser-Entwicklertools tun.
  4. Google Search Console: Nutze die Google Search Console, um sicherzustellen, dass die Seite nicht indexiert wird. Du kannst die Seite unter „URL-Prüfung“ testen und sicherstellen, dass sie als noindex erkannt wird.

6. Sichtbare und benutzerfreundliche Navigationselemente

Verwende kontrastreiche Farben und ausreichend große Schaltflächen, damit die Navigationselemente gut sichtbar sind. Stelle sicher, dass deine Paginierung leicht zugänglich und einfach zu bedienen ist. Vermeide zu viele Klicks, um zu den relevanten Inhalten zu gelangen. Nutzer sollten ohne großen Aufwand von einer Seite zur nächsten navigieren können.

7. Berücksichtigung von Mobile-First

Da Nutzer überwiegend mobile Geräte verwenden, um nach Inhalten zu suchen, muss deine Pagination mobilfreundlich sein. Achte darauf, dass Navigationselemente in der mobilen Ansicht gut erreichbar und bedienbar sind und die Ladezeiten optimiert sind.

Tipps für die Anwendung von Paginierung

1. Implementierung von Paginierung auf deiner Website

Wenn Du Paginierung auf Deiner Website umsetzen möchtest, beginne mit der Planung und Strukturierung Deiner Inhalte. Identifiziere die Bereiche Deiner Website, die von einer Paginierung profitieren könnten, und erstelle einen Plan für die Implementierung.

2. Auswahl der richtigen Tools und Plugins

Verwende geeignete Tools und Plugins, um die Paginierung zu implementieren. Viele Content Management Systeme (CMS) wie WordPress bieten Plugins, die die Paginierung erleichtern und sicherstellen, dass sie SEO-freundlich ist.

3. Testen und Optimieren

Nachdem Du die Paginierung implementiert hast, solltest Du sie gründlich testen, um sicherzustellen, dass alles wie gewünscht funktioniert. Überprüfe die Seitenladezeiten, die Benutzerfreundlichkeit und die SEO-Performance. Verwende A/B-Tests, um verschiedene Ansätze zu vergleichen und die beste Lösung zu finden.

4. Regelmäßige Überwachung

Nutze Tools wie Google Search Console, um zu überprüfen, wie gut deine Seiten indexiert werden und ob es Crawling-Probleme gibt. Analysiere das Nutzerverhalten mit Tools wie Google Analytics, um herauszufinden, ob die Paginierung die Benutzererfahrung verbessert hat. Anhand der geammelten Daten kannst Du die Seitennavigation kontinuierlich optimieren.

Fazit

Die richtige Umsetzung der Navigation zu unterschiedlichen Seiten ist entscheidend für die Benutzerfreundlichkeit und relevant für die Performance Deiner Website.

Eine durchdachte Paginierung sorgt nicht nur dafür, dass Nutzer sich besser zurechtfinden und Inhalte effizient konsumieren können, sondern auch dafür, dass Suchmaschinen deine Website optimal crawlen und indexieren können.

Indem Du Deine Website mithilfe von Canonical Tags, richtiger Indexierung und benutzerfreundlicher Seitennavigation gut strukturierst und die Paginierung regelmäßig überwachst und optimierst, kannst Du sowohl die Benutzererfahrung als auch die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen verbessern.

Hannes Kaltofen

Hannes Kaltofen

Gründer & Geschäftsführer

Seit über 7 Jahren in den SERPs unterwegs. Bereits während meindes BWL Studiums habe Ich mich in das Affiliate Marketing, Blogging und Agenturgeschäft gestürzt und helfe Unternehmen seitdem bei ihrer Sichtbarkeit.

Triff mich auf LinkedIn

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner